Pferderettung durch Feuerwehr

Unterhaltung und alles was sonst nirgends paßt
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Gast

Pferderettung durch Feuerwehr

Beitrag von Gast »

[Doudy schrieb am 06.07.16 11:01]
ich habe auf einem Ausritt die Hölle erlebt und meine Pferde sind fast
gestorben. Aber bevor ich berichte eines vorweg: ich finde diese
Reitwanderkarte gut und ich will sie mit meinem Bericht nicht schlecht machen!
Ich will lediglich auf besondere Situationen vor Ort aufmerksam machen.

Ich habe mir hier eine Route planen lassen und die mit google maps und einem
anderen Kartenanbieter abgeglichen. Nach 1h kamen wir in unbekanntes Gebiet und
glichen ab da unseren Weg immer wieder mit den Karten ab. Im Wald wurden wir
mit einem Schild auf dem Waldweg begrüßt und danach kam gleich das
Reitwegeschild - alles war so wie auf den Karten abgebildet. Als wir dann
weiterritten und die vorgesehene Abzweigung nahmen waren Pferde und Reiter
super entspannt - so lange bis die Pferde aus dem Nichts heraus im Waldboden
einsanken. Das ganze endete in einer 9stündigen Rettungsaktion mit fast 100
Rettungskräften von Feuerwehr, THW und Pferde am Unfallort am Tropf. In
Niedersachsen sind Tierrettungen im Vergleich zu anderen Bundesländern nicht
kostenfrei und so sitze ich jetzt auf Rechnungen von circa 13.000 €. Eine
Pferdehalterhaftlicht zahlt nicht weil die Pferde niemanden verletzt haben und
die Haftpflichtversicherungen zahlen nicht weil kein Verschulden bzw. keine
Fahrlässigkeit vorliegt.

Nach und nach haben wir herausgefunden, dass das Gebiet zum Moor renaturiert
werden soll und deshalb der Wasserspiegel durch fluten angehoben wird - eine
Tatsache die aber nirgends ausgeschildert war!!! Das der Boden nicht trägt war
auch optisch nicht zu erkennen - auch Menschen gingen wie auf ganz normalem
Waldboden. Nur Pferdehufe versanken.
Mein Tipp also: wenn ihr unbekanntes Gebiet bereitet - nicht auf die
Beschilderung vor Ort verlassen sondern vielleicht nochmal im Vorfeld
Informationen sammeln ob die Gemeine/Stadt nicht irgendwelche Änderungen
initiert hat die aber noch nicht ausgeschildert sind! Das kann Tierleben retten
und euch eine Menge Geld ersparen!

Da wir wohl die aufwendigste Tierrettung in Deutschland sind hat das ZDF schon
eine Dokumentation gedreht die im Herbst zu sehen sein wird.

Ich würde mich freuen wenn ihr euch außerdem mal die Zeit nehmt und euch
folgenden Link anschaut und auch verbreitet. Über jede Hilfe bin ich dankbar!

www.betterplace.org/p45927 <http://www.betterplace.org/p45927>

LG Katja


Zuletzt bearbeitet am 06.07.16 13:47
Gast

Re: Pferderettung durch Feuerwehr

Beitrag von Gast »

[Nop schrieb am 06.07.16 21:00]
Zur Ergänzung: die gefährliche Gegend ist der Bereich zwischen der oberen und
untern Autobahn in diesem Kartenausschnitt:
http://www.wanderreitkarte.de/index.php?...143&zoom=14
<http://www.wanderreitkarte.de/index.php ... 43&zoom=14>
Gast

Re: Pferderettung durch Feuerwehr

Beitrag von Gast »

[interhorn schrieb am 17.07.16 19:30]
Doudy:die Haftpflichtversicherungen zahlen nicht weil kein Verschulden bzw.
keine Fahrlässigkeit vorliegt.

Nach und nach haben wir herausgefunden, dass das Gebiet zum Moor renaturiert
werden soll und deshalb der Wasserspiegel durch fluten angehoben wird - eine
Tatsache die aber nirgends ausgeschildert war!!! Das der Boden nicht trägt war
auch optisch nicht zu erkennen - auch Menschen gingen wie auf ganz normalem
Waldboden. Nur Pferdehufe versanken.
www.betterplace.org/p45927 <http://www.betterplace.org/p45927>

LG Katja

Für mich stellt sich die Frage, ob die öffentliche Institution, welche die
Renaturierung durchführt, nicht doch haftbar zu machen ist. Hast Du eine
Rechtsschutzversicherung, mit deren Hilfe Du einen Anwalt finanzieren kannst,
der das mal prüft? Wenn ein Stück vorher der Weg sogar als Reitweg
ausgeschildert ist und es keinen Hinweis vor Ort gibt, dass ein bisher fester
Weg durch Versumpfung aufgeweicht wird, hätten dort Hinweisschilder auf die
laufende Vernässung sein müssen. So ganz genau kann man das zwar nicht anhand
der Schilderung erkennen, aber es ist klar, dass die Verantwortlichen erst
einmal jegliche Schuld und Versäumnisse von sich weisen. Aber es muss auch
nicht immer ein direktes Verschulden oder eine Fahrlässigkeit vorliegen. Wenn
es Wege gibt, deren Nutzung für Pferde erlaubt ist, dann besteht auch eine
Verkehrssicherungspflicht für den Eigentümer des Wegs... Auch ohne eine
Rechtsschutzversicherung wäre zumindestens ein erstes Beratungsgespräch mit
einem entsprechenden Fachanwalt überlegenswert - vielleicht ist die Rechtslage
doch anders, als Sie es denken und Sie haben einen recht eindeutigen Anspruch
auf Schadensersatz. Ich schreibe das, weil ich vor einigen Jahren selber mal in
der Versicherungsbrance gearbeitet habe und weiß, dass in Sachen Haftungsrecht
so mancher Unsinn im Umlauf ist und oft zunächst diejenige, die zahlen müssten,
jegliche Zahlung ablehnen.
Gast

Re: Pferderettung durch Feuerwehr

Beitrag von Gast »

[Doudy schrieb am 18.07.16 09:12]
Ich habe zwar keine Rechtsschutzversicherung bin aber trotzdem zu einem
Fachanwalt gegangen und habe mich beraten lassen. Nach Prüfung aller Fakten und
unter Beachtung der Erfolgschance sollte erstmal die Versicherungen
herangetreten werden. Die 1. hat abgelehnt weil kein Verschulden vorlag. Die 2
hat mit der Begründung abgelehnt, dass Forderungen gegnüber den Pferderhaltern
nicht versichertz sind...........die Gemeinde schreibt die Rechnung aber an die
Besitzer. Und da beißt sich eben die Katze in den Schwanz.
Im nächsten Schritt wurde geprüft wer denn nun eigentlich zuständig ist für
die falsche Beschilderung. Der Kartenanbieter kann nichts dafür, der hat alles
so beschrieben wie es in Wirklichkeit auch war. Der Eingang vom Wald liegt im
Bereich der Stadt Hannover, die Unfallstelle genau an der Grenze zwischen Stadt
Hannover und der Gemeinde bzw. Region Hannover. Und dann kommt noch hinzu, dass
die Schließug der Gräben und die damit verbundenen langsame Renaturierung zum
Moor vom Umweltamt veranlasst wurde, die Beschilderung in Hannover aber wohl
vom Tiefbauamt übernommen wird.
Aussage des Anwaltes nach Sichtung der Fakten: die Gemeinde und die Staat
werden die Zuständigkeit jeweils auf die andere Behörde schieben. Es müssten
gegen beide wegen Verletzung der Verkehrssicherungspflicht geklagt werden. Das
sollte ich mir aber gut überlegen weil 2 Prozesse gegen öffentliche Gemeinden
wird langwierig und teuer. Und selbst wenn es zu einem Vergleich kommt bleibt
man ja auf den Anwaltskosten sitzen.........
Gast

Re: Pferderettung durch Feuerwehr

Beitrag von Gast »

[interhorn schrieb am 18.07.16 16:41]
Das ist übel. Im Grunde ist also klar, dass es eines der beteiligten Ämter den
Schaden zahlen müsste. Dass sie das vielleicht nicht über eine
Haftpflichtversicherung abgesichert haben, wäre irrelevant, da der
Schadensverursacher den Schaden dann halt aus eigener Tasche zahlen müsste.
Aber ohne eine Rechtsschutzversicherung wäre der Klageweg tatsächlich mit einem
hohen Kostenrisiko verbunden. Den Schaden sollten Sie meiner Meinung nach
trotzdem auf jeden Fall bei beiden Ämtern schriftlich (aber dann halt ohne
Rechtsmittel) einfordern und je nach Antwort ggf. die örtliche Presse
einschalten... das könnte dann vielleicht bewirken, dass man doch lieber den
Schaden zahlt als eine zu negative Presse zu bekommen. Ich wünsche auf jeden
Fall viel Erfolg.


Zuletzt bearbeitet am 18.07.16 16:43
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